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Kommentare: 2
  • #1

    Marietta Schürholz (Donnerstag, 06 Februar 2014 16:05)

    Eines wurde mir (wieder) klar, als ich die „Inner Gardens“ – die inneren Gärten von Christina von Puttkamer - zum ersten Mal sah: Kunst besitzt seit alters die Fähigkeit, Erfahrungsräume sichtbar zu machen; sie vermag die Zustände eines erleuchteten Bewusstseins in die optische Wahrnehmbarkeit zu projizieren. Das große Wunder der Malerei ist es, etwas für alle nachvollziehbar zu machen, was zunächst einer sehr persönlichen Empfindung entspringt. Dabei erweist sich, dass in jeder tief empfundenen Intimität mit dem Leben ein Universelles berührt wird.
    Christina erlaubt mir durch ihre Bilder zum einen den Nachvollzug ihrer eigenen inneren Lebenslandschaften. Zum anderen vermag sie durch die Verwendung modernster Techniken digitaler Bildmontage Räume begehbar zu machen, die unterschiedlichste Reminiszenzen esoterischer Welten einbeziehen. Mich erinnern ihre Bilder dabei u.a. an die ganz frühen Zeugnisse unserer abendländischen Malerei, dort wo vor goldenem Hintergrund die Künstler des Mittelalters Szenen gruppierten, die in keinem äußeren Realraum, sondern in einem Raum der Schau, der Erfahrung göttlichen Bewusstseins stattfinden. Und das setzt sich ja fort! Auch in der niederländischen Renaissance, ganz offenkundig z.B. bei Rogier van der Weyden passiert etwas Ähnliches. Alles was auf dem Columba-Altar (den Goethe als das `Höchste des Empfindens´ bezeichnete und der wahrlich auch eine Reise nach München wert ist) ist innere Schau der drei heiligen Könige, die Zeitgenossen des Malers sind. Und Monet? Ist nicht auch sein Verweben der Lebensströme jenseits aller Horizonte nachvollziehbarer Durchblick auf die Matrix des Lebens?
    In „Inner Gardens“ bewegen sich die dargestellten Figuren ebenfalls in Welten, die keinen physischen Gesetzen unterworfen sind. Sie müssen von keiner äußeren Lichtquelle beleuchtet werden, sondern leuchten aus sich. Und genau deshalb, weil sie frei sind von den Bedingtheiten der sogenannten Wirklichkeit erinnern mich diese poetischen Collagen aus religiösen Symbolen, Landschaften und verschliffenen Farbübergängen an jene tiefe Weisheit, die Saint Exupéry den kleinen Prinzen sagen lässt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
    Würde mich jemand fragen, worin denn der Zauber von Christinas Arbeiten besteht, dann wäre dies vielleicht meine Antwort: Wer sie betrachtet, erinnert sich an `Ich bewege mich ständig in der von mir geschaffenen Welt. Jede Erfahrung ist Projektion meines Geisteszustandes.´
    In diesem Sinne sind ihre Bilder in meines Herzens Augen Hinführung und Einladung, den eigenen inneren Garten zum Leuchten zu bringen und sich selbst als Lichtquelle zu erkennen.

    Dr. Marietta Schürholz, u.a. Kunsthistorikerin und Veranstalterin von Reisen zwischen Zunge, Herz und Gaumen www.buddhasbanquet.de

  • #2

    Heinz Espabad Kindl (Samstag, 05 Juli 2014 23:30)

    Liebe Tina,
    ich habe große Freude an deinen Bildern im Ya Wali.
    Die Seele spricht in Bildern, diese Bilder sind alt, zeitlos, kommend aus raumlosen Räumen, Bilder, Träume der Götter, mit denen alles beginnt, die eben ohne Worte zu uns sprechen oder war am Anfang doch das Wort …
    herzlich Heinz